САНКТ ПЕТЕРБУРГ

Am Donnerstag ging es um 7.00 mit einem Car voller Studenten, unserer Reiseleiterin Dascha sowie zwei Fahrern los in Richtung Russland. Nach einem kurzen Zwischenhalt wurde zunächst die finnische Grenze überquert (Dauer: 5 Minuten). Im russischen Grenzgebäude, in welchem sich Katzen und Vögel fröhlich umherbewegten, verging etwas mehr Zeit, weil die Pässe aus der Türkei und Marokko laut den Grenzbeamten etwa 'handgemacht' aussehen würden. Danach wurden die Strassen schlechter und die entgegenkommenden Autos älter. In Vyborg wurde kurz getankt, bevor wir schliesslich um ca. 16.00 Moskauer Zeit (Zürich + 2 Stunden) in St. Petersburg eintrafen. Das erste, was wir von der Stadt zu sehen bekamen, war ein riesiges Verkehrschaos [Gründe: (1) Die Strassen sind alt und weisen nicht die notwendigen Kapazitäten auf und (2) Führerscheine können in Russland für 300 Euro bezogen werden] sowie ein ziemlich betrunkener Herr, der sich unmittelbar vor unserem Car auf die Strasse legte und sich nicht mehr fortbewegte (er wurde dann weggetragen).

DSC00904
DSC00772
Nach dem Check-In im Hotel (oben, mit Aussicht aus Fenster) fuhr der Car durchs Verkehrschaos zurück in die Stadt, wo wir zum ersten Mal in direkte Berührung mit der russischen Kultur kamen. Dabei fällt auf, dass Touristen in St. Petersburg milde gesagt ziemlich hilflos sind, wenn sie nicht russisch sprechen. Der englischen Sprache ist beinahe niemand mächtig und das kyrillische Alphabet erleichert die Kommunikation auch nicht speziell.

Nachdem wir uns individuell und mit Händen und Füssen doch noch verpflegt haben, startete um 21.00 ein Boot auf eine einstündige Fahrt durch die zahlreichen Kanäle der Stadt (das Amsterdam Russlands). Für jeden gab es hierbei eine halbe Flasche 'Sparkling Wine' (+/- russischer Freixenet).

DSC00780
DSC00790
Zwei Sichten auf den Winterpalast - einmal vom Land, einmal vom Wasser

Zurück beim Hotel wurde der nahe 24-Stunden-Supermarkt erkundet. Mit den erworbenen Schnäppchen wurde auf den Zimmern gefeiert.

Am nächsten Morgen stand der Besuch des Eremitage-Museums (unter anderem im oben gesehenen Winterpalast) auf dem Programm. Dies ist bezüglich der Anzahl Ausstellungsstücke das grösste und bezüglich der Fläche das zweitgrösste Museum Europas. Jedoch stehen aufgrund von Umbauten für die pro Tag bis zu 35'000 Besucher nur eine sehr geringe Anzahl Garderobenplätze zur Verfügung. Da Jacken und Taschen im Museum streng untersagt sind, mussten wir uns bereits eine Stunde vor der Öffnung des Museums anstellen, um einen freien Garderobenplatz erobern zu können. Der Eintritt war für Studenten frei. Wenn man Fotos schiessen wollte, wurden 100 Rubel (ca. 5 Fr.) fällig. Da das Museum wirklich spezielle Ansichten und Exponate zu bieten hat, habe ich mir ein Fototicket gekauft (hatte sowieso, wie ich schon bald feststellen musste, zu viele Euros in Rubel gewechselt...).

DSC00836
DSC00835
"Madonna Litta" von Leonardo da Vinci

Nach dem Eremitage-Museum fuhren wir mit dem Car in die eineinhalb Stunden ausserhalb gelegene Stadt Puschkin, wo wir die ehemalige Sommerresidenz der russischen Zaren besuchten. Der Katharinenpalast ist mit viel Gold geschmückt und ermöglicht durch die Plastiküberzüge für die Schuhe amüsante Rutschspiele auf dem spiegelglatten Boden. Im sehr eindrücklichen, rekonstruierten Bernsteinzimmer waren Fotos leider nicht erlaubt, deshalb hier ein Bild eines anderen Raums:

DSC00855
Am Abend ging ich mit Christian in ein hotelnahes russisches Fastfood-Restaurant, wo wir für 80 Rubel (ca. 4 Fr.) ein Menu mit Suppe, fritiertem Hühnchen, Kroketten und Tee erhielten.

Am nächsten Tag wurde eine typische "Touristen-Stadtrundfahrt" durchgeführt. Mit dem Car wurden wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gekarrt, wo uns überall bereits die Wodka- und Hüteverkäufer erwarteten. Hier einige Impressionen dieses Morgens:

DSC00900
DSC00871
DSC00890
Nach den durch Dascha vermittelten geschichtlichen Hintergründen (die Zaren Alexander und Nikolai waren die Dauerbrenner) hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Nach dem "Lädele" auf dem Newski Prospekt, der Haupteinkaufsstrasse, fuhren wir in der berüchtigten Metro (eine Fahrt = 12 Rubel = ca. 50 Rappen) zum Hotel zurück. Die Rolltreppe in den Untergrund war zwar unendlich lang (siehe unten), die Bahn dann jedoch nicht sonderlich voll, so dass keinerlei Probleme entstanden.

DSC00903
Am Abend bestand die Wahl zwischen einem russischen Buffet (mit Folkmusik) im Hotel und einem Opernbesuch ["die Hochzeit des Figaros", welche ich jedoch (teilweise) bereits in Zürich gesehen habe]. Wir haben uns für ersteres entschieden, was im Nachhinein leider falsch war. Das Russian Dinner war nicht sonderlich russisch (es sei denn, Spaghetti Bolognese und Lasagne gehören seit neuestem nicht mehr zur italienischen Küche...).

Um 23.30 ging es mit dem Car zum Metro-Club, wo wir als Gruppe den VIP-Eingang nutzen konnten. Auf drei Ebenen (russische Musik, R'n'B, westliche Musik) wurde getanzt. Als wir gegen 2.45 den Klub verliessen, mussten wir uns nach einem Taxi umschauen (Busse und Metro fahren nur bis Mitternacht). In Russland ist es üblich, "inoffizielle Taxis" zu nutzen. Das heisst, dass nach einem Handzeichen private Wagen anhalten und dann zu geringen Preisen die Fahrt durchführen. Im Vorhinein wurden wir von Dascha, welche übrigens selber in St. Petersburg / Leningrad aufgewachsen ist und dort wohnt, ausführlich über diese Art der Taxis aufgeklärt, so dass wir etwa mit den üblichen Preisen und einigen anderen Regeln vertraut waren wie:
  1. Immer in grösseren Gruppen
  2. Nie nur Frauen gemeinsam
  3. Nie in Wagen mit verdunkelten Scheiben
  4. Nie in Wagen, in welchen der Fahrer nicht alleine ist
Verhandeln war unablässlich. Hierzu muss man wissen: Die Stadt St. Petersburg liegt auf verschiedenen Inseln. Um den Schiffsverkehr zu gewährleisten, sind die Brücken in der Nacht nur zu bestimmten Zeiten befahrbar. Der Zeitplan der Brücken, welche zum Hotel führen, wurde uns im Vorhinein eingetrichtert. Einige Fahrer versuchten uns dennoch weiszumachen, dass die Brücken momentan nicht befahrbar seien und sie daher einen grossen Umweg über eine andere Brücke nehmen müssten. Schlussendlich fanden wir jedoch für beide Gruppen à 4 Personen Fahrer, welche uns für 300 Rubel zum Hotel fuhren. Während den zwanzig Minuten Fahrt wurde gehupt, was das Zeugs hält. Das Auto hatte ausserdem leichte Schwierigkeiten, zu beschleunigen und tönte grundsätzlich eher merkwürdig. Dennoch gelangten wir ohne Zwischenfälle zum Pribaltiyskaja Hotel.

Nach dem, wie jeden Morgen, reichhaltigen Frühstücksbuffet wurden die Koffer gepackt und letzte Einkäufe getätigt (Wodka sowie Super-Snickers, -Twix und -Mars für 80 Rappen), so dass um 12.00 der Rückweg in Richtung Finnland unter die Räder genommen werden konnte.

Auf dem Rückweg machten wir vor der Grenze noch kurz Haltin einem Waldstück. 'Soldaten' klärten uns hier über die Auseinandersetzung zwischen Finnland und Russland zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, welche in dieser Gegend stattgefunden hat.

DSC00908
Sofort hatten wir auch wieder einen Autofahrer mit dem Kofferraum voller Zigaretten und Alkohol auf dem Hals. Ausserdem verfolgte uns ein Kamerateam aus Russland, welches einen Dokumentarfilm über den Krieg drehte. In Vyborg bestand die letzte Möglichkeit des günstigen Einkaufens, etwa von gebrannten DVDs. Unsere Reiseleiterin hat für unsere Fahrt verschiedene Filme gekauft, jedoch erst nach der Abfahrt festgestellt, dass alle nur eine russische Sprachversion umfassten. So haben wir uns eben Mrs Doubtfire angeguckt (ist aber auch bei zehnten Mal noch unterhaltsam)...

An der Grenze folgte dasselbe Prozedere wir bei der Hinfahrt, nur dass es diesmal auf der russischen Seite (noch) länger und auf der finnischen (noch) schneller ging, so dass wir schliesslich um 22.15 (finnischer Zeit) wieder im vertrauten Helsinki eintrafen.

Insgesamt zeigt sich, dass in St. Petersburg zwar verschiedene westliche Elemente vorhanden sind (am offensichtlichsten in Form der amerikanischen Essenskultur und der diversen ansässigen Firmen), sich die Atmosphäre in der Stadt total anders präsentiert als beispielsweise in der Schweiz oder in Finnland.

Heute wird Roman für zweieinhalb Tage in Helsinki eintreffen. Wahrscheinlich werden wir ein bisschen in Südfinnland umherreisen. Mal schauen...
hsgstudi - 13. Nov, 12:35

du hattest viel spass!

offensichtlich machte st.petersburg viel spass! war das wässerchen in st.petersburg gut?

Suche

 

Aktuelle Beiträge

alles gute fürs wiedereinleben...
alles gute fürs wiedereinleben zuhause! hat so kurz...
Gabi203 - 21. Dez, 18:43
Finally, I'm back...
Nach dem vorhergehenden späten (oder frühen) Eintrag...
chmueller81 - 21. Dez, 14:21
Letzte Party vorüber...
So, die letzte Abschiedsparty im Kungliga Klubben ist...
chmueller81 - 21. Dez, 03:05
Poker, Glögi, Party ......
Zum wahrscheinlich zweitletzten Mal (oder vielleicht...
chmueller81 - 17. Dez, 11:57
Sadist! ;-D
Du lebst ja richtig Deine sadistische Seite gegenüber...
hsgstudi - 13. Dez, 23:40

Mein momentane Bettlektüre


Eric Schlosser
Fast Food Nation - What the All-American Meal is Doing to the World

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren